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Neuigkeiten von der Finca!

Urteilsverkündung im Fall der "Tefia Hunde"

Ein verantwortungsbewusster Inselbewohner zeigte im Dezember 2022 einen Tiermisstand bei der Guardia Civil (SEPRONA) an. In schlimmen Fällen einer Tiermisshandlung werden diese beschlagnahmt. Um vorzubeugen, dass die Tiere nicht in die Perrera müssen, setzte sich SEPRONA mit uns in Verbindung und bat uns um die Aufnahme im Falle einer Sicherstellung. So kamen Calipo, Filomena, Linda, Nina und Chila zu uns.


Am nächsten Tag fuhren wir zusammen mit der Amtstierärztin und SEPRONA zu der besagten Finca. Wir fanden 3 bis auf die Knochen abgemagerte Podencas, einen Pointer Rüden und eine kleine Chihuahua-Mix Hündin sowie einen Esel der gar nicht mehr aufstehen wollte vor. Ihre ausgemergelten Körper waren übersät von Zecken, sie lagen im eigenen Dreck, es gab weder Wasser noch Futter. Als erstes gaben wir den Hunden Wasser und als der Besitzer kam und die Formalitäten erledigt waren fuhren wir auf der Stelle in die Tierarztklinik. Der Esel wurde von den Mitarbeitern des nahestehenden Museums abgeholt.


Bei dem Pointer Rüde Calipo war die Blutarmut wegen dem schlimmen Ungezieferbefall so schwer, dass er umgehend eine Bluttransfusion brauchte. Laut Tierarzt war sein Zustand nur noch knapp mit dem Leben kompatibel. Weil die Tiere auf einem steinigen Boden an Ketten gehalten wurden (in Spanien ist eine Kettenhaltung von mindestens 1,5 Meter leider noch erlaubt) wucherte an den Gesäßknochen von Filomena und Linda riesige, offene Liegestellen und auch bei ihnen wie auch bei Nina und Chila kam bei der Blutanalyse eine schwere Blutanämie zum Vorschein. Unfassbar war auch, dass die kleine Chihuahua-Mix Hündin Chila an einer Kette hing die nur knapp einen Meter lang war und die Bewegungsfreiheit für das quirlige Hundemädchen extrem beeinträchtigt war.


Letzte Woche war nun endlich die Gerichtsverhandlung. Der Besitzer wurde zu einem Jahr Gefängnis und 5 Jahren Tierhalteverbot verurteilt. Er darf keine Gesetzeswidrigkeit mehr begehen und er muss die Tierarzt- und Futterkosten sowie die Gerichtskosten bezahlen.


Es zeigt einmal mehr, wie wichtig eine Anzeige bei einer Verdächtigung einer Tiermisshandlung/Tierquälerei ist, denn sollte es der Fall sein und die Polizei oder die Staatsanwaltschaft setzt sich ein, dann wird der Halter zur Rechenschaft gezogen! Natürlich ist es wichtig gequälte Tiere zu retten, dies Allem vor, aber wer den Gang zur Polizei nicht macht, der gibt dem Schuldigen freie Hand das nächste Tier zu misshandeln und zu peinigen.
Es gibt aber noch einen weiteren Punkt warum eine Anzeige bei der Polizei so wichtig ist. Solche Fälle werden registriert und alljährlich zusammengefasst.

 

Je mehr Anzeigen vorgelegt werden umso mehr kommt zu Tage, dass im eigenen Land in Bezug auf Tierquälerei die Verfassung zu lasch ist und nur so kann man eine Gesetzesveränderung auffordern. Ein gutes Beispiel ist ein im Jahr 2019 von der spanischen Regierung vorgelegtem Bericht in dem zufolge während dem ganzen Jahr 30 Jagdhunde in ganz Spanien ausgesetzt worden seien. Dies löste eine riesige Empörung der Tierschutzvereine aus und nach einer neuen zusammen gefassten Zählung waren es dann zigtausende. 


Wir, die Finca Esquinzo, möchten uns von ganzem Herzen bei dem Demandanten bedanken, er hatte den Mut sich dem Tierquäler zu stellen, denn oft wird behauptet, dass man sich selber in Gefahr bringt, wenn man solche Peiniger vor Gericht stellt. Weiter Wertschätzen wir von ganzem Herzen die reibungslose Zusammenarbeit mit der Amtstierärztin Ana Franquis, dem Polizeibeamten der SEPRONA Juan Carlos und der Tierklinik BICHOS von Puerto del Rosario und natürlich auch unserer Tierschutzanwältin Maite Bautista Garrastazu von PROTA. 


Filomena und Linda sind zusammen bei einer wunderbaren Familie in Deutschland eingezogen und Chila ist auch bereits in ihrem neuen Zuhause in Deutschland. Calipo wird demnächst erfahren was ein wirkliches Hundeleben bedeutet, er fliegt am 12. August zu seiner neuen Besitzerin. Zurück bleibt nun noch Nina, aber wir sind überzeugt, dass die Vermittler von der Tierhilfe Fuerteventura e.V. auch für sie den passenden Menschen finden werden und in dem Sinne bedanken wir uns auch bei der Tierhilfe die immer wieder die schönsten Plätze für unsere Vierbeiner zaubern und den Familien die ihnen ein endlich würdevolles Leben ermöglichen, denn: Es ist uns enorm wichtig unsere Schützlinge in den besten Händen der Welt zu wissen!

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